Mittwoch, 27. Dezember 2017

Candy Cane

Am 25.12. waren wir (die komplette Familie meines Mannes) dieses Jahr bei meiner Schwägerin und ihrem Mann zu Gast. Ich habe kleine Tischgoodies gewerkelt. Bei der Überlegung wie und was kam mein Mann an, ich solle doch bitte Candy Canes (Zuckerstangen) in mein Goodie mit einbauen. - Gesagt getan. Dies ist dabei raus gekommen.


Ich habe noch einmal mit dem besonderen Designerpapier Winterfreuden gewerkelt. Für die Schachtel habe ich das Punch-Board verwendet.


Mein Mann hat die Geschichte des Candy Cane erzählt. 

Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen, bis Freitag,

Liebe Grüße
Deine Steffi

Die Geschichte von Candy Cane:
An einem trüben Novemberabend ritt ein Fremder in die Stadt. Er hielt vor einem verlassenen Laden und stieg vom seinem Pferd. Die Fenster des Gebäudes waren mit Brettern vernagelt und die Tür war schon lange verschlossen. Doch der Fremde zog einen Schlüssel aus der Tasche, öffnete, lächelte und sagte leise zu sich: „Das ist er also. Genauso hatte ich ihn mir vorgestellt.“
Den ganzen grauen und regnerischen November hindurch arbeitete er.
Die Menschen in der Stadt hörten ihn hämmern und sägen und rochen den Geruch von neuem Holz und frischer Farbe. Aber niemand wusste, wer der Fremde war oder was er tat.
Der Major hoffte, dass der Mann ein Arzt war, der seine Krankheiten heilen konnte.
Die jungen Frauen hofften, dass er ein Schneider war, der ihnen wunderschöne Kleider nähen könnte.
Die Bauern hofften, dass er ein Händler war, bei dem sie ihr Getreide gegen andere Waren eintauschen könnten.
Am meisten aber hofften die Kinder. Ihr Wunsch war der größte Wunsch von allen. Dieser Wunsch war so groß, dass sich keiner von ihnen traute ihn auch nur auszusprechen.
Niemand sprach mit dem Mann.
Niemand bot ihm seine Hilfe an.
Aber alle warteten und schauten und staunten und hofften.
Eines Tages aber hielt es ein kleines Mädchen einfach nicht mehr aus. Der Schnee fiel leise vom Himmel, als sie an die Tür des Fremden klopfte. „Hallo!“ sagte sie, „ich heiße Lucy. Brauchen Sie Hilfe?“
Der Mann lächelte Lucy freundlich an und nickte. Dann öffnete er die Tür und Lucy trat ein. Ein langer Tresen zog sich durch den Raum und an der gegenüberliegenden Wand befanden sich viele leere Regale. Im Hinterraum stand alles voller Kisten und Fässer.
„Hilfst du mir beim Auspacken ?“ fragte der Mann das Mädchen. Lucys Mut sank als sie all die Kisten und Fässer sah. Was, wenn das alles Fässer voller Nägel waren und Pakete voll mit Mehl? Aber sie zog ihre nassen Schuhe aus und hängte den Mantel an einen Haken. Auf Wollsocken durchquerte sie den Raum und hockte sich neben eine Kiste.
„Bitte, öffne sie!“ ermutigte sie der Fremde.
Langsam griff Lucy in die Kiste und hob einen Gegenstand heraus, der gut in Papier eingewickelt war. Er war rund und schwer und rutschte ihr fast aus der Hand. Sie zitterte ein wenig als sie den Gegenstand auspackte.
Es war ein großes Glasgefäß. Lucy schaute den Mann erstaunt an. Er ermutigte sie durch ein Kopfnicken zum Weitermachen.
Also packte Lucy ein weiteres Glasgefäß aus und noch eins und noch eins, bis sie ganz von Glasgefäßen umgeben war. Es gab die verschiedensten Größen und Formen.
„Jetzt brauchen wir nur noch etwas, um es in die Gläser zu füllen“ bemerkte der Mann und holte ein großes Paket aus dem Hinterraum.
Als Lucy das Paket öffnete weiteten sich ihre Augen. Es waren – Süßigkeiten! Ihre Lieblingsbonbons, Gummidrops!
„Probier mal!“ forderte der Fremde sie auf und das ließ sich Lucy nicht zweimal sagen. Hastig steckte sie sich einen Bonbon in den Mund.
Und dann konnte sie die Kisten gar nicht schnell genug auspacken. Pfefferminzstangen, Toffee, Lollis, Kaugummi. Mit strahlenden Augen sah sie den Mann an. „ Woher wussten Sie, wir haben uns so sehr einen …“
„Einen Süßwarenladen gewünscht, ich weiß,“ antwortete der Mann. „ Und hier ist er nun: ‚Sonnemanns Süßwarenladen‘ und ich bin John Sonnemann.“
Schnell füllten sich die leeren Regale mit Süßigkeiten und schimmerten in den schönen Gläsern. Da gab es Himbeerlutscher und kleine Zitronenbonbons, farbige Kaubonbons und lange Lakritzstangen, pinkfarbene und weiße Pfefferminzbonbons und Buttertoffee.
Und dann im allerletzten Paket gab es etwas , was Lucy zuvor noch nie gesehen hatte.
Es war eine rot-weiß gestreifte Zuckerstange mit einer Krümmung an einem Ende.
„ Was ist das?“ fragte Lucy.
„Das ist ein Candy Cane, eine ganz besondere Weihnachtsüberraschung.“ antwortete Mr. Sonnemann.
„Warum?“ fragte Lucy zurück.
„Schau es dir genau an und dann sage mir an welchen Buchstaben es dich erinnert.“
Lucy nahm die Zuckerstange in die Hand und drehte sie hin und her.
„Jetzt weiß ich‘s. Das ist ein J!“
„Ja“ Mr. Sonnemann lächelte, „J, wie Jesus, der an Weihnachten geboren wurde. Jetzt drehe sie um.“
An was erinnert sie dich jetzt?“
Nachdenklich antwortete Lucy: „Das sieht aus wie ein Hirtenstab.“
„Und wer waren die Ersten, die von der Geburt Jesu erfuhren?“ fragte Mr. Sonnemann zurück. „Die Hirten auf dem Feld, die ihre Schafe hüteten. Aber Mr. Sonnemann wofür sind die Streifen?“
Die Augen die Mannes verdunkelten sich!
„Der Prophet Jesaja sagt: ‚Durch seine Wunden werden wir geheilt.‘ Bevor Jesus gekreuzigt wurde, wurde er so geschlagen, dass er blutete. Die roten Streifen sollen uns an sein Leiden erinnern. Aber wie du siehst ist die Zuckerstange auch weiß. Wenn wir Jesus unser Leben geben, dann wäscht sein Blut unsere Sünde ab und macht uns in Gottes Augen weiß und rein wie Schnee. Das ist die Geschichte des Candy Cane.“
„Ist das ein Geheimnis?“ fragte Lucy leise.
Mr. Sonnenmann sah sie einen Moment lang an bevor er antwortete.
„Es ist eine Geschichte, die erzählt werden muss! Willst du mir dabei helfen?“
Inzwischen war es Mitte Dezember und die Winterstürme tobten durch die Stadt. Sie Sonne war tagelang nicht zu sehen. Aber jeden Morgen zogen Mr. Sonnemann und Lucy los. Sie trugen warme Jacken, Schals und in jeder Hand eine große Tüte.
Sie gingen in jedes Haus in der Stadt.
Sie reisten zu jeder Farm im Umkreis.
Sie klopften an jede Tür.
In jedem Haus erzählten sie die Geschichte und hinterließen ein Geschenk und eine Einladung.
Am Nachmittag des Heiligen Abends brach plötzlich die Sonne durch die Wolken … und der Süßwarenladen von Mr. Sonnemann öffnete!
Alle waren gekommen. Der Major fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Die jungen Frauen trugen ihr strahlendstes Lächeln. Die Bauern kamen, begierig ihr Getreide gegen Weihnachtsgeschenke zu tauschen. Und die Kinder liefen vor Aufregung hin und her.
Ja, ihre Wünsche waren in Erfüllung gegangen. Ja, sie waren gekommen um die Eröffnung des Süßwarenladens zu erleben. Aber sie erlebten und erfuhren viel mehr.
Etwas viel Größeres. Etwas viel Besseres. An diesem Abend hörten sie die Geschichte des Candy Cane, dem Wunder der Geburt Jesu, seinem Leiden und Sterben am Kreuz und von der Gnade seiner Liebe.

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